Lebendig sein
- von Anna Bach
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- 30 Okt., 2019
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Ich lasse die Masken fallen und lebe meine Vielfalt

Stresst du dich selbst, wenn es mal nicht so schnell vorwärts geht, wie du es geplant hast? Wann lobst du dich selbst und deine Kinder, wenn du dich einfach mal treiben lässt, die Uhr vergisst und To-do Listen in die Schublade packst?
Wie du vielleicht auch, habe ich viele
Jahrzehnte gelernt, dass man jeden Tag gleich gut sein und
funktionieren soll. Tage an denen ich nicht so viel geschafft habe,
haben in mir ein eher unzufriedenes Gefühl erzeugt. Den Gedanke von:
„Ich habe nicht so viel geschafft.“, nahm ich mit in meinen
Schlaf.
Aber ich bin ein facettenreicher Mensch und an jedem Tag anders, als am Tag zuvor. Ich weiß, wie wertvoll ein Tag ist, an dem ich nur das tue, was meine Intuition mir zuflüstert. Wie heilsam ein Tag ist, an dem ich meinen Körper frage, wie er sich bewegen möchte! Und ich lerne immer mehr, dies auch zu fühlen und meinen Kopf mit meinem Körper zu verbinden. Wie schön ist es, alte Muster umzuwandeln und zu sich selbst sagen zu können:
„Gut gemacht. Heute habe ich mir erlaubt, ich selbst zu sein. Ich habe mich geachtet, mich wahrhaftig und liebevoll angenommen und meine wertvolle Vielfältigkeit gelebt.“
Ich war leise, ich war laut
ich war langsam, ich war schnell
ich war klar, ich war verwirrt
Ich war glücklich, ich war traurig
Ich war ruhig und wütend.
An manchen Tagen lebe ich meine
Schöpferkraft, an anderen lebe ich meine Schatten. Und sogar diese gehören zu meiner
Schöpferkraft! Hell und dunkel - Tag und Nacht. All das gibt es auf unserer Erde und
ebenso in mir. Wenn ich mir das hin und wieder bewusst mache,
entspannt sich etwas in mir und ich akzeptiere mich so, wie ich in
dem Moment bin. Der Druck und die Masken, lösen sich auf und ich
traue mich immer mehr ich zu sein.
Ich bin eine Frau! Wechselhaft, facettenreich, wie ein Bach, der mal langsam um eine Kurve plätschert und mal rasant einen Wasserfall runter jagt. Ja, ich bin lebendig! Das ist wunderbar. Ich kann so sein, wie ich bin. Das ist keine neue Erkenntnis! Aber dies wirklich zu leben, sich zu feiern, das ist eine hohe Kunst. Brauchen wir sie nicht für unsere neue Zeit? Für eine neue Welt, in der wir einander in Achtsamkeit und Liebe begegnen und uns so zeigen, wie wir sind. Laßt uns wieder lebendig sein!

Wusstest du, dass die Raunächte ursprünglich nicht die Zeit zwischen den Jahren bildeten, da es die Kalender mit festem Jahreswechsel damals noch nicht gab? Diese Kalender wurden nämlich erst in der Neuzeit eingeführt.
Der Ursprung der Rauhnächte liegt viel früher und basiert vermutlich auf der germanischen und keltischen Tradition. Im germanischen Kalender gab es sowohl das Mond- als auch das Sonnenjahr. Das Sonnenjahr hatte 365 Tage, das Mondjahr hingegen 354. Genau diese Differenz von 11 Tagen und 12 Nächten bildete auch damals schon die Zeit der Rauhnächte, also lange bevor es überhaupt den klassischen Jahreswechsel gab, so wie wie ihn kennen.
So war es wohl die Differenz zwischen dem Mond- und Sonnenjahr und die festliche Weihnachtszeit, welche im Ursprung auf die Wintersonnenwende zurückzuführen ist, die den Menschen ein Gespür für die heiligen 12 Nächte gab. Denn an Weihnachten wurde nicht gearbeitet, sonder gefeiert, gemeinsam gegessen, erzählt, reflektiert was war und was sein wird. So erzählten die Menschen sich Geschichten, auch von der Dunkelheit und ihren Wesen und es war Raum für die Bewusstheit und Wahrnehmung der Geister die umherzogen. Die Göttin Percht gilt als Göttin der Rauhnächte. Sie wachte schon früher darüber, dass nicht gearbeitet wurde, denn was in den Sperrnächten weggesperrt wurde, sollte auch noch während der Rauhnächte verschlossen bleiben.
Seit jeher waren die 12. heiligen Nächte Wegweiser für die Zukunft und eine Zeit der Visionen, Wünsche und Orakelbefragung. Als ursprüngliches Orakel diente damals die Beobachtung des Wetters, denn das Wetter der Rauhnächte wurde in analogen Zusammenhang mit den folgenden Monaten gesetzt.
Heutzutage wird der Zauber der Rauhnächte wieder gelebt. Ich glaube, dass ist ein Ausdruck dessen, dass wir uns nach Verbindung und der Magie unseres Lebens sehnen. Grade nach der trubeligen Vorweihnachtszeit kommen wir an Weihnachten und zum Jahreswechsel gerne in einen besinnlicheren Modus, reflektieren was war und was sein wird.
Warum sind Rituale so beliebt und wichtig? Mit ihren festen Abläufen geben sie uns ein Gefühl von Struktur und Sicherheit. Es sind kraftvolle Handlungen, die in einer heiligen Energie schwingen und uns Anbindung, Trost und Heilung schenken können. Beliebt sind unter anderem Räucherrituale, die Orakelkartenbefragung, das 13 Wünsche Ritual und Feuerzeremonien. Das Räuchern mit Pflanzen dient sowohl der Reinigung von Räumen und dem menschlichen Energiefeld als auch dem Aufladen mit neuen Kräften.
Ähnlich, wie die Menschen früher das Wetter der Rauhnächte in Analogie mit dem Wetter der folgenden Monate gebracht haben, so ziehen heutzutage viele Menschen jede Nacht ein Orakelkarte und bringen sie in Analogie mit dem entsprechenden Monat des neuen Jahres. Die Nacht vom 24. auf den 25. Dezember steht dann für Januar im Folgejahr usw.
Für welche Rituale du dich entscheidest ist nicht so wichtig, als dass du sie in Verbindung mit deinem Herzen tust, denn alles, was du mit deiner Liebe tust, bedeutet Heilung für dich und die Welt.







